Im Moment gibt es bei uns ein „Brautkleid-Drama“. Wirklich. Normalerweise sind wir ja nicht hundertprozent-Vollblut-Tussis, die jede Woche shoppen müssen (Alle paar Monate reicht auch ;-)). Aber die Auswahl der Brautkleider macht uns fertig…
Das erste Problem ist, dass unsere Eltern sich jeweils bereit erklärt haben, sogar komplett von allein, die Kleider zu bezahlen. Wir, als arme Studenten (Oder auch garnicht so arm, aber das muss ja keiner wissen!) haben uns darüber natürlich gefreut. Nun bilden diese sich jedoch auch ein, Mitspracherecht und Vetorecht zu haben. Da ist das eine Kleid zu „mädchenhaft“, das andere zu teuer, jenes ist dann wieder nicht „dem Anlass entsprechend“… Das nervt langsam nur noch. Mittlerweile haben wir schon gefühlt eine Million Brautkleider ausgesucht und wieder verworfen.
Ich glaube, das Problem ist einfach, dass wir noch nicht so „alt“ sind, um uns in traditionellen Rüschen-Puff-Puff-Kleidchen wirklich wohl zu fühlen. Ja, vielleicht sind wir einfach noch nicht „erwachsen“ und fühlen uns auch nicht so. Ich möchte auch garnicht erwachsen werden, und ich stehe dazu, dass ich auch Interessen habe, die genauso gut ein 8-jähriges Kind haben könnte. Da sich das bisher noch nicht geändert hat, wird sich das wohl auch nicht mehr ändern.
Leider möchten uns vor allem die Eltern meiner Freundin dahingehend beeinflussen, dass wir ein super-konservatives, „dem Anlass angemessenes“ Outfit wählen. Manchmal frage ich mich ja schon, wer da nächstes Jahr überhaupt heiratet. Vielleicht ist das Problem einfach, dass die Mutter meiner Freundin selbst total schlicht und schmucklos geheiratet hat. Aber eigentlich verstehe ich das Problem auch nicht. Meiner Mutter hingegen ist vor allem wichtig, dass das Kleid möglichst günstig ist. Jedes Mal, wenn ich ihr von einem potentiellen Kleid erzähle, darf ich mir anhören: Geh doch zu einem Türken und lass es dir dort schneidern!
Und sowieso habe ich langsam keine Lust mehr. Die ganze Zeit dürfen wir uns anhören, was wir ja für blöde Ideen haben. Und wie „mädchenhaft“ und „wenig erwachsen“ wir doch sind. Und die ständigen Sprüche „Es ist ja eure Hochzeit, aber ich würde (ein anderes Restaurant wählen/ein anderes Kleid aussuchen/einen anderen Ort wählen/xy einladen).“ Ich mag die ganzen Leute langsam garnicht mehr einladen. Ehrlich gesagt bin ich jetzt schon so gestresst, dass ich nicht weiß, wie ich die nächsten Monate überstehen soll…
Und das größte Problem bei der Auswahl des passenden Brautkleids ist natürlich der Preis. Wenn ich schon immer lese „Die haben ganz günstige Brautkleider, schon ab 500 Euro!“ Ganz ehrlich? Dieses Kleid trägt man maximal einen ganzen Tag lang. Wieso sollte man dafür am Ende tausende Euro ausgeben? Nicht falsch verstehen: Ich kann schon nachvollziehen, dass man sich an seinem Hochzeitstag ganz besonders schön finden möchte. Aber wenn ich mir dann überlege, dass allein das Kleid und das Drumherum wie Schuhe, Schleier etc. uns unter Umständen eine komplette Kinderwunsch-Behandlung finanziert… Das ist einfach unverhältnismäßig. Mal abgesehen davon, dass meine Mutter anscheinend noch nichtmal bereit ist, mehr als 100 Euro für das Kleid zu bezahlen.
Am liebsten würden wir ja so heiraten:

Ich verstehe schon, dass der Stil nicht jedem gefällt. Aber letztendlich ist es doch unsere Hochzeit! Und warum sollte ich ein klassisches „Standesamt-Brautkleid“, oder noch schlimmer, vielleicht sogar ein „Kostüm“, tragen, wenn es doch mal so überhaupt nicht zu uns passt?
Also müssen wir wohl weiter nach der Nadel im Heuhaufen suchen.
Suchprofil:
– Kleid
– dem „Anlass angemessen“
– weder mädchenhaft noch pompös
– idealerweise komplett kostenlos oder höchstens 100 Euro „teuer“
– keine „Mode für kleine Mädchen“, weil ja „zwei junge Frauen ernsthaft“ heiraten möchten (Verdammt, wir heiraten nur, damit wir zusammen Kinder haben können! Von mir aus hätten wir den Schritt ja auch überspringen können, nur leider muss das nunmal sein!)
– Und natürlich: Es muss allen anderen gefallen und wir sollen uns doch bitteschön „dem Anlass entsprechend feierlich“ kleiden.
Also, hier die To-Do-Liste:
– Einfach alle Gäste ausladen und allein feiern.
Wir könnens eh nicht allen Recht machen, und möchten das auch garnicht.