So. Nach dem negativen Ergebnis gestern haben wir uns wieder etwas gefangen. Gestern haben wir viel geweint, uns einfach etwas gehen lassen und getrauert, dass die beiden Super-Embryonen nicht bei uns bleiben wollten. Heute sieht die Welt schon besser aus und wir haben auch einen Plan, wie es weitergehen soll.
Der Kurzzeit-Plan ist jetzt erstmal einen Zyklus mit zwei unserer Eisbärchen zu starten. Am Montag haben wir den Termin beim Arzt (unsere Ärztin ist leider im Urlaub) und können hoffentlich starten. Parallel werden wir einen Insulinresistenztest machen, und hoffen, von der Klinik das ok dafür zu bekommen. Dies dient der Abklärung des PCO; außerdem kann es sein, dass meine Frau dann – wenn der Test eine Insulinresistenz feststellt – ein Medikament bekommt, das dagegen hilft. Da gibt es auch einen Zusammenhang mit dem Schwanger-werden, aber das ist jetzt zu viel zu erklären und so richtig verstanden habe ich es selbst noch nicht. Zusätzlich werden wir die Schilddrüse meiner Frau nochmal untersuchen lassen – die Werte sind fast ein Jahr alt und waren da nicht 100 Prozent ideal. Und da es unter Stimulation häufiger mal zu steigenden TSH-Werten kommt, möchten wir das noch untersuchen, bevor wir den Transfer machen.
Parallel werden wir versuchen, unsere Ernährung etwas umzustellen und Sport zu treiben/für mehr Bewegung zu sorgen. Nach Nachdenken ist uns aufgefallen, dass die PCO-Problematik erst so richtig schlimm wurde, nachdem meine Frau im Winter die letzten 3 Kilogramm zugenommen hat. Zwar ist sie jetzt nicht wahnsinnig übergewichtig, aber 5 Kilo weniger schaden auch nicht 😉 Ich werde natürlich auch mitmachen, damit mein BMI wieder bei „Normalgewicht“ ankommt. Konkret bedeutet das: Weniger Zucker und Kohlenhydrate (beides hat mit PCO zu tun, schadet aber ja auch nicht etwas darauf zu verzichten) und zwei Mal pro Woche schwimmen gehen. Außerdem werden wir versuchen, mindestens ein Mal täglich irgendwo einen längeren „Fußweg“ einzuplanen. Also eine Stunde spazieren gehen oder so 😉
In der Kinderwunschklinik werden wir zudem noch ansprechen, ob es eine Möglichkeit gibt, die erhöhten männlichen Hormone etwas zu „drücken“. Anscheinend kann da Metformin helfen (eigentlich für Diabetes zugelassen, nehmen aber viele PCO-Patienten); oder auch niedrig dosiertes Cortison. Vielleicht können wir das auch bekommen, bis sich der Hormonspiegel durch Gewichtsabnahme hoffentlich wieder von selbst normalisiert.
Der Kurzzeitplan ist jetzt erstmal, noch 2 Kryo-Zyklen zu machen; danach eine Pause (sonst würde der Entbindungstermin mitten in den Umzug fallen – ganz schlecht) und ein wenig zusätzliche Diagnostik; langfristig dann die restlichen Kryo-Zyklen (je nach Auftau-Rate dann vermutlich noch 1-3 Zyklen). Wenn es dann noch nicht geklappt hat, werden wir das Blut meiner Frau zu Reichel-Fentz schicken lassen (und hoffentlich auch eine Überweisung dafür bekommen – aber wenn es bis dahin bei einer 23-Jährigen Frau noch nicht geklappt hat, ist das ja schon sehr seltsam!). Dort werden alle möglichen Untersuchungen gemacht, die „Probleme“ beim schwanger-werden aufdecken sollen. Und dann – mit den Ergebnissen – wird noch eine IVF gemacht; dann aber vermutlich in einer anderen Klinik. Aber soweit, so hoffen wir, wird es hoffentlich nicht kommen. Mir persönlich ist so ein „Langzeit-Plan“ einfach wichtig, um nach vorne blicken zu können und nicht in ein Loch zu fallen, wenn ein Zyklus negativ endet.
Und: Entschuldigt, dass ich die Kommentar-Funktion beim letzten Artikel ausgeschaltet habe. Aber Kommentare wie „es klappt bestimmt beim nächsten Mal!“ oder „Das tut mir leid“ hätten uns gestern vermutlich noch viel trauriger gestimmt und dafür gesorgt, dass wir den negativen Versuch nicht so schnell abhaken können/konnten. Ab jetzt dürft ihr auch gern wieder kommentieren, und es war auch überhaupt nicht böse gemeint 😉
Vielleicht habe ich später auch noch Lust darüber zu schreiben, weshalb ich mich in den letzten Tagen nicht gemeldet habe auf eure Kommentare. Nur kurz: Wir hatten am Mittwoch dann einen fast wieder negativen Test; Donnerstag war er dann leicht stärker… Ich war nur noch am heulen, weil ich zerrissen war zwischen „es hat geklappt, da ist ja was“ und „warum ist der Strich nicht deutlicher“ – ich glaube, Mutmaßungen von „außen“ hätten mich da nur noch mehr verwirrt. Trotzdem bin ich dankbar für jeden, der so mit uns mitfiebert und uns so die Daumen gedrückt hat! 😀 Ab jetzt nehmen wir auch wieder gedrückte Daumen an, und gehen fest davon aus, dass der Langzeit-Plan hoffentlich nie nie nie umgesetzt werden muss.