… an mir selbst, ist gerade bei mir Thema. Ich weiß nicht, wie viel ich hier schon veröffentlicht habe – aber meine Kindheit/Jugend war ziemlich mies. Obwohl ich deshalb etliche Jahre Therapie in der Jugendzeit hinter mir habe, ist vieles leider immer noch nicht okay, immer noch nicht verarbeitet. Vieles, denke ich, merkt man nicht, wenn man mich nicht wirklich gut kennt. Manche Dinge lassen es erahnen, dass da einiges nicht ganz normal läuft (ich sag nur: Sozialkontakte. Egal welcher Art. Für mich ein eher schwieriges Thema…). Vieles sieht man aber schlicht nicht, weil es nur als Gedanken in meinem Kopf existiert.
Nun, nachdem ich in den letzten Wochen wieder einen Menschen nah – sehr nah – an mich herangelassen habe, reißt so etliches an grob verheilten Wunden wieder auf. Manchmal reicht eine Geste – ein liebevoll gemeinter Klaps auf den Po im Vorbeigehen – manchmal sind es Worte, manchmal reicht schon ein Tonfall aus – objektiv gesehen eigentlich harmlos, für mich leider nicht. Es ist nicht unbedingt einfach, nicht für mich (weil ich gerade nicht wirklich Lust habe, mich damit auseinander zu setzen), nicht für meine Freundin (die sich das sehr zu Herzen nimmt, wenn sie durch eine Geste oder durch Worte Erinnerungen hervorruft, die für mich weniger schön sind) und nicht für meine Frau (die es traurig macht, mich so verletzlich und empfindlich zu erleben). Ich bin mir auch nicht wirklich sicher, wie ich damit umgehen möchte. Klar, der richtige Weg wäre, den ganzen Mist endlich mal aufzuarbeiten. Aber dann denke ich mir: Es wird einen Grund haben, warum ich mich an die ersten 8, 9, 10 Jahre meines Lebens etwa überhaupt nicht erinnern kann und warum ich mich an die Zeit danach nur extrem verschwommen erinnern kann. Warum es in meiner Jugendzeit teilweise große Lücken gibt. Warum ich mich nicht an dramatisch viel erinnern kann. Warum ich zum Teil einfache Abläufe (wo habe ich wann gewohnt – zur Wahl steht: Mutter, Vater, Tante, Pflegefamilie) nicht mehr auf die Reihe bekomme. Außerdem erinnere ich mich noch etwas daran, wie ich mich während der Therapie in der Jugendzeit gefühlt habe. Wie instabil ich mich gefühlt habe. Wie wenig da überhaupt passiert ist (eigentlich ging es nur darum, mich stabil und am Leben zu halten, platt ausgedrückt). Und wie heftig es für mich war, überhaupt über das zu sprechen, was passiert ist.
Soll ich das tatsächlich riskieren, wo es doch an sich momentan okay ist? Wo es doch der leichtere Weg wäre, einfach reflektiert die Dinge zu betrachten, die passieren, in mein Bewusstsein (zurück) gelangen und mir selbst zu sagen, dass es Vergangenheit ist und jetzt okay ist? Ich bin, was das Thema betrifft, aktuell sehr zwiegespalten…