24 Stunden später

… Gibt es einen Geburtsbericht.

Viel Spaß beim Lesen! 😉

Es ist eigentlich schwer zu sagen, wann genau die Geburt so richtig anfing. Bei 40+0 erhielten wir von unserer Hebamme den recht überraschenden Befund von „2 bis eher 3cm“ Muttermundsöffnung und eigentlich gingen sie und wir von einer sehr baldigen Geburt aus. Am Tag darauf ging dann über den gesamten Tag der Schleimpfropf so langsam ab und wir machten uns bei jeder Wehe neue Hoffnungen.

Bei der Vorsorge an 40+2 folgte eine Eipollösung, Muttermund war mittlerweile schon bei 3cm und das Köpfchen hatte sich etwas mehr in Startposition gedreht. Wir machten uns wieder große Hoffnungen, der Tag verging mit vielen semi-regelmäßigen Wehen, die allerhöchstens mal etwas unangenehm waren und leider gegen Abend wieder aufhörten. So verging auch das Wochenende und die nächsten Vorsorgen bei 40+4 und 40+6. Mehr oder weniger Wehen, immer mehr Ungeduld und keine Geburt in Sicht…

Bei der nächsten Vorsorge bei 41+1 durfte ich dann eine erneute Eipollösung über mich ergehen lassen und unsere Hebamme versenkte auf unseren leicht verzweifelten Wunsch hin jegliche geburtseinleitende Akupunktur-Nadel in meinem Körper, die ihr in die Hände geriet. Der Muttermund war bei 4cm, das Köpfchen in einer noch besseren Startposition – wenn das überhaupt möglich ist – und eigentlich sollte den kleinen Kerl nichts mehr aufhalten. Wir machten – mal wieder – keinen weiteren festen Termin zur Vorsorge aus und hofften – mal wieder – auf ordentliche Wehen.

Die dann auch so langsam kamen. Endlich. Die Wehen wurden stärker und regelmäßiger, blieben allerdings höchstens unangenehm. Um dem Ganzen noch etwas auf die Sprünge zu helfen ging meine Frau mit dem Töchterchen alleine raus, damit ich mich auf die Wehen konzentrieren konnte. Das dank ausgefallenem Mittagsschlaf völlig übermüdete Töchterchen fiel dann pünktlich um 6 ins Bett, sodass wir uns ganz auf die erhoffte Geburt einstellen konnten. Ich ging nochmal heiß duschen und setzte mich danach mit der Milchpumpe aufs Sofa, um die immernoch vorhandenen Wehen etwas anzukurbeln.

Als wir schon fast die Hoffnung aufgegeben hatten, dass die Wehen wirklich noch stärker würden, fing es dann schließlich an. Die Wehen kamen plötzlich in Abständen von nur 2-3 Minuten, wurden ziemlich schmerzhaft, dauerten aber zum Glück nur etwa 30-40 Sekunden. Uns war relativ schnell klar, dass da wohl endlich doch was zu Gange war und so schrieb ich unserer Hebamme um 20:38 Uhr eine SMS, dass die Wehen nun regelmäßiger und ziemlich schmerzhaft wurden und es ja heute vielleicht doch noch etwas werden würde. Später erfuhren wir dann, dass sie die SMS erst nach der Geburt gelesen hatte. Da die Wehen aber immer heftiger wurden, rief meine Frau etwa 20 Minuten später bei der Hebamme an, dass es nun wirklich losging. Währenddessen war mein Körper schon ganz mit Wehen beschäftigt und ich tigerte zwischen Spielzimmer – in dem wir für die Geburt alles vorbereitet hatten – und dem Bad hin und her.

Die Wehen verarbeitete ich teilweise abgestützt an diversen Möbeln, teilweise auf der Toilette sitzend und suchte immer wieder nach einer angenehmen Position. Am Ende verschlug es mich auf den Gebärhocker, auf dem ich dann immernoch saß als um 21:24 unsere Hebamme endlich anrief, sie stände nun vor der Tür. Meine Frau holte sie ab und kurz darauf waren wir alle im Spiel-jetzt-Gebärzimmer versammelt. Die Wehen kamen weiterhin in ziemlich kurzen Abständen und brachten mich ziemlich ins Schwitzen. Ich zitterte am ganzen Körper und trank zwischen den Wehen noch ein paar Schlucke Cola, um gegen die plötzliche Übelkeit anzukommen.

Während der folgenden Wehen massierte mir unsere Hebamme immer wieder den Rücken, redete mir gut zu und ließ meine Frau schonmal Handtücher vorwärmen und Wasser aufwärmen. Zwischen zwei Wehen entschied ich mich schonmal Leggins und Unterwäsche auszuziehen, da mir das irgendwie alles zu eng und unbequem wurde. Das nahm die Hebamme gleich als Gelegenheit, um mich zu untersuchen und ihr für uns ziemlich überraschendes Ergebnis waren 9 cm Muttermundsöffnung. Zu dem Zeitpunkt war es geschätzt 21:50 Uhr (+/- 5 Minuten). Das gab mir natürlich gleich noch etwas mehr Energie, wäre allerdings fast schon nicht mehr nötig gewesen, denn innerhalb der nächsten 2-3 Wehen wurde der Druck vom Köpfchen plötzlich viel stärker und mir war klar, dass nun die Presswehen begannen. Währenddessen lief meine Frau noch beim Wasserkochen und Katzen füttern durch die Wohnung und wurde von unserer Hebamme zurückgepfiffen mit den Worten „Das Baby kommt jetzt!“

Nach den ersten Presswehen schlug die Hebamme vor ich solle mich besser in den Vierfüßler hocken, da das besser für das Gewebe wäre – bei der ersten Geburt hatte ich einen Dammriss 2. Grades und natürlich wollten wir alle verhindern, dass es wieder zu ähnlichen Verletzungen kommt. Ich ließ mich also schnell auf die Knie fallen, bevor die nächste Presswehe anrollte und dirigierte meine Frau zum Festhalten vor mich, während die Hebamme hinter mir noch ein wenig Kram hin- und herräumte. Während der folgenden Wehen konnte ich ziemlich genau spüren, wie das Köpfchen immer tiefer rutschte. Da die Geburt unserer Tochter sehr viel länger gedauert hatte, hatte ich bei ihrer Geburt gegen Ende sehr viel weniger Energie und ließ meinen Körper einfach machen, sodass ich solche Details überhaupt nicht registrierte. Es vergingen dann noch wenige Wehen bis das Köpfchen endlich geboren war. Später erfuhren wir, dass erst jetzt die Fruchtblase geplatzt war. Ich schaute sofort zwischen meine Beine und legte eine Hand auf seinen Kopf. Die Hebamme redete dann beruhigend auf mich ein und hielt mich bei den weiteren Wehen ziemlich zurück, damit das Risiko von Verletzungen so gering wie möglich blieb.

Um 22:22 Uhr erblickte unser Sohn schließlich das Licht der Welt.

Wir zogen dann ziemlich schnell alle zusammen auf die Matratze in der Ecke des Zimmers um. Der Kleine knötterte und meckerte ordentlich und machte klar, dass ihm das Ganze so gar nicht passte. Wir kuschelten einige Zeit gemeinsam bis unsere Tochter schließlich eine gute halbe bis dreiviertel Stunde nach der Geburt aufwachte. So konnte auch sie noch mitten in der Nacht ihren kleinen Bruder kennenlernen, er bekam sogar eine kleine erste Streicheleinheit von ihr. Es folgte die U1 (KU 36cm, Länge 55cm und 3750 Gramm), ich ging noch duschen und irgendwann landeten wir alle zusammen im großen Familienbett.

Jeden Tag was Neues 3

Tag 3: Christinas Ruckless

Puh, das hier war echt anspruchsvoll zu binden. Hatte natürlich – wie so oft – Hilfe von meiner Frau, aber selbst zu zweit war’s ein ordentliches Rumgefummel. Nun aber erst mal zu den Fotos:

ruckless ruckless2

Leider hat auch das viele Rumgefummel beim Binden wenig geholfen; es war letztendlich einfach an der Oberkante („Kopfkante“, bei uns ist das mit Arme-Raus-Tragling ja eher die unterm-Arm-Kante 😉 ) etwas zu locker. Vermuuuutlich (ich lehne mich ja ungern aus dem Fenster, hüst) lag das zu einem großen Teil am unwilligen Kind, das das erste Mal seit langem mit wie-am-Spieß-brüllen auf’s Einbinden reagiert hat. Auf jeden Fall war es uns dann irgendwie beiden nicht so bequem; Töchterchen fand wohl, sie sitzt zu weit unten und sieht zu wenig (ja, klar… Ihr wäre sicher AUF MEINEM KOPF noch zu weit unten) und hat sich mit Rumhopsen und Auf-die-Seite-fallen-lassen schließlich so unglaublich schwierig tragen lassen (ich sag nur: Rücken, aua…!), dass wir recht bald auf den einfachen Rucksack umgebunden haben. Ich weiß nicht, ob wir die Bindeweise nochmal probieren; wenn, dann nur mit höher sitzendem Töchterchen und noch genauerem und festerem Binden. Leider muss ich aber sagen, wir hatten schon bequemere Bindeweisen, die noch dazu schlechter gebunden waren 😉 Zum Glück gibt es ja zig(tausend?) verschiedene Bindeweisen für Tragetücher. Und jeder findet andere Sachen bequem.

Und morgen probieren wir dann mal was mit kürzerem Tuch, weil heute endlich mein Rucksacktuch gekommen ist (ein Girasol Fischgrat rot, Größe 4). Achja, den Tag mit dem Girasol-Tuch hab ich irgendwie übersprungen. Naja. Hol ich nach, wenn es mal einen faulen Tag ohne neue Bindeweise gibt *lach*

Aaaachja. Die Liebste will übrigens noch ein Tuch mit Leinen- oder Hanfanteil. Ein Glück, dass nicht nur ich ATTA bin (oder auch nicht. Wie man’s sieht. Unserem Geldbeutel würde sicher ein ATTA auch völlig reichen 😉 ).

Jeden Tag was Neues 2

Tag 2: Poppins Hip Carry

poppinship

Kurzes Fazit: Bequem, Tuch war nur zu lang (Unsere Erna ist ein 6er – aber ein 4er Girasol – Fischgrat – ist ab morgen auf dem Weg zu mir! 😉 ). Eigentlich knotet man nämlich direkt unter dem Babypopo. Definitv was für öfter, aber nicht mehr mit langem Tuch. Eigentlich bin ich ja Spezialist im Tuch-verstauen, aber bei der Hitze muss es nicht sein, noch extra Tuch um den Körper zu wickeln 😉 Aber – mal vom zu langen Tuch abgesehen – sonst stell ich mir das sehr, sehr luftig vor. Nur üben müssen wir noch, weil mal wieder die Oberkante nicht straff genug war. Das ist beim Teufelchen aber auch schon schwierig, weil sie sich permanent zurücklehnt – ich glaub, irgendwer muss ihr mal erzählen, dass Tragen ≠ Sofa ist. Würde natürlich auch helfen, wenn sie sich nicht konsequent weigern würde, die Arme INS Tuch zu packen. Muss ja immer mit Armen draußen, damit man immer alles angrabbeln kann. Aber ich will ja mal keine Ansprüche haben 😉

Morgen gibt’s dann mal wieder das Firework zu sehen. 😀

Neue Reihe: Jeden Tag was Neues!

So, die Zeit bis zur Geburt wird hier nochmal genutzt, um ein wenig mit dem Tragetuch zu experimentieren. Bisher trage ich überwiegend in Wickelkreuztrage und einfachem Rucksack, merke aber, dass mir Abwechslung gut tut – gerade, wenn ich mal wieder schlampig gebunden habe (und mir so eine Verspannung eingehandelt habe) oder mich nachts verlegen habe, tut eine „andere“ Belastung mal gut.

Der Plan ist, jeden Tag eine andere Bindeweise auszuprobieren und hier festzuhalten, was davon bequem war und nach Wiederholung schreit 😉 Tragebilder gibts natürlich auch (ohne wär ja auch langweilig).

Fangen wir also mit Tag 1 an: „Front Reinforced Torso Rebozo with a Poppins Finish“ (hört sich komplizierter an, als es zu binden war 😉 ).

Tag1

Obwohl relativ schlampig gebunden, war es tatsächlich sehr, sehr bequem. Aber es ist doch eher was für kältere Tage, weil schlicht 3 Lagen Querbahn über den Babyrücken gehen. Ich vermute auch, dass die Trageweise eher was für ältere Kinder ist, bei ganz kleinen Babies dürfte es schwer sein, eine optimale Stützung zu erreichen und den Rücken dabei nicht zu gerade zu „drücken“. Da das Töchterchen aber ein Laufling ist; so oder so die Arme draußen hat und ich sie, wenn sie vorne einschläft, ein wenig stützen muss, stört uns das nicht 😉 Ich finde auch, für den ersten Versuch saß sie darin recht gut angehockt. Was ich besonders praktisch fand: Man hat ja nur auf einer Schulter Tuch (die andere bleibt frei) und ich denke, gerade für’s einkaufen-gehen (Stichwort: Tasche über die Schulter werfen) und möglicherweise auch für einfache Haushaltssachen wäre das deutlich praktischer, als beispielsweise die Wickelkreuztrage. Und, auch nicht zu verachten: Es sieht einfach hübsch aus, wie ich finde.

Die Bindeweise ist tatsächlich was, was ich vermutlich mit dem Töchterchen noch öfter ausprobieren werde!