da Söhnchen sich durch nichts und niemanden gerade beruhigen lässt, verfasse ich diesen Eintrag mit meckerndem bis brüllendem Baby auf dem Schoß, das geschuckelt wird, damit die restlichen Familienmitglieder halbwegs ungestört Mittagsschlaf halten können. Ja… Auch so sieht der Alltag halt ab und zu aus.
Vor kurzem habe ich festgestellt, ich könnte ja nochmal über Stoffwindeln schreiben. Und über die Anfangszeit mit 2 Kindern, die Vollzeittraglinge sind 😉 Und die ersten Wochen Studium mit 2 Kindern.
Warum also nicht? 😀 Zu den Stoffwindeln: Recht schnell haben wir nach der Geburt der Tochter herausgefunden, dass die Systeme, die wir vor der Geburt gekauft hatten, alle nicht so das Wahre für uns sind. Also haben wir uns umgehört und haben mal Überhosen mit Einlagen oder auch Prefolds probiert. Super daran ist, dass sich die Anschaffungskosten (theoretisch) sehr in Grenzen halten: Wenn man regelmäßig alle 2-3 Tage wäscht (und danach einen Tag trocknen auf der Leine mit einberechnet), braucht man so um die 20 Prefolds. Wir haben 24 Prefolds der Größe „regular“, die beim Töchterchen so 2-4 Stunden halten. Je nach Trinkmenge. Und noch etliche Einlagen, die man dazu packen kann oder notfalls auch mal allein nutzen kann (dann muss man aber schon recht bald wieder wickeln, die meisten Einlagen halten eher so ein gutes Stündchen bis höchstens mal zwei Stunden). Für den Sohn hatten wir anfangs auch Prefolds angedacht, und haben deshalb etliche kleinere angeschafft. Letztendlich hat sich aber herausgestellt, dass wir lieber klassisch mit Mullwindeln wickeln, weil das den Muttermilchstuhl eher an Ort und Stelle hält (und wir mittlerweile eh um die 50-60 Mullwindeln hier rumfliegen haben). Hat den Vorteil, dass wir mit wenigen Überhosen bei ihn zurechtkommen. Nachts wickeln wir das Töchterchen mit Höschenwindeln verschiedenster Marken, was mal mehr, mal weniger gut klappt. Sie pinkelt einfach enorm viel; und zusätzlich schläft sie eben meist ihre 12-13 Stunden nachts. Ungünstige Kombination für Windeln 😉 Wegwerfwindeln halten nachts so 6-7 Stunden, vielleicht auch mal 8 – mit unseren Höschenwindeln ist ein ähnlich langes Intervall möglich, und man kann zusätzliche Einlagen dazu packen, damit es dann möglicherweise hält. In Nächten, in denen sie aber dann tatsächlich mal so rund um einen Liter(!) pinkelt (ja, ich hatte mal um fünf Uhr morgens die übergelaufene supersaugende Anavy XL gewogen, es waren tatsächlich 700(!) ml bis dahin, und es lagen noch 3 Stunden Schlaf vor uns), sprengt sie aber jedes Paket. Besser ist es, wenn sie abends im Tuch einschläft, weil wir länger unterwegs sind – da entfällt dann das Fläschchen zum Einschlafen und sie trinkt dann höchstens noch eins in den frühen Morgenstunden, wenn überhaupt. Sohn wird nachts momentan mit Mullwindeln gewickelt und dann legen wir noch zusätzliche Einlagen in die Überhose. Noch ist er aber leider von der Pinkelmenge her schwer einzuschätzen; mal hängt er gefühlt dauerhaft an der Brust und läuft dann natürlich aus, und mal schläft er mit ein bis zwei Trinkpausen durch und die Windel hält und hält und hält… Und mal kackt er um 4 Uhr nachts und wird dann natürlich direkt gewickelt.
Über das Leben mit 2 nur-Traglingen: Funktioniert hervorragend und besser, als erwartet. In den Situationen, in denen ich mit beiden Kindern allein bin, trage ich entweder tandem oder die Große läuft. Lange Zeit bin ich ohnehin nie mit beiden allein, also klappt das ganz gut. Nur des Töchterchens Anwandlungen von: „Ne, ich will nicht laufen, trag mich doch bitte im Arm“ sind irgendwie leicht unpraktisch. Aber bisher haben wir auch dafür immer eine Lösung gefunden; glücklicherweise ist die „Große“ für ihr Alter extrem verständnisvoll und weiß meist automatisch, dass sie leider auch Abstriche machen muss, wenn ich allein mit den beiden bin (wobei sich das in „warte kurz“ und „ich kann dich nicht ewig im Arm tragen, wenn Theo vorm Bauch ist“ äußert. Auf mehr muss sie bisher glücklicherweise nicht verzichten). Und sobald wir zu viert unterwegs sind, trägt einer ein Kind plus Rucksack und einer das zweite Kind 😉
Die ersten Wochen Studium mit 2 Kindern waren wenig anders als Studium mit einem Kind. Bisher bin ich mit beiden Kindern allein geblieben (mal zu Hause, mal unterwegs), und das klappt meist gut. An meinen Nerven muss ich noch etwas arbeiten, weil ich mitunter einfach etwas gestresst bin, wenn mich beide Kinder gleichzeitig anbrüllen und irgendwas brauchen – mir aber keiner der beiden sagen kann, was denn nun akut das Probem ist. Ich hoffe, das wird etwas besser, wenn Töchterchen sich dann mal bequemt, ihre Stimme für WORTE zu nutzen 😉 Obwohl es ja auch so sehr süß ist. Nur anstrengender, weil man immer erst mühsam erfragen muss, was das Problem ist (Hast du Hunger? – Kopfschütteln. Müssen wir wickeln? – Kopfschütteln. Bist du müde? – Wildes Kopfschütteln, das garnicht mehr enden will. Willst du rausgehen? – Wildestes Nicken der Art „Mir fällt dein Kopf gleich entgegen, Kind!“… Und dann muss ich ihr meist verklickern, dass wir vorher noch wickeln müssen. Oder Sachen packen. Meistens brüllt der Kleine dabei natürlich, in den schrillsten, verzweifeltsten Tönen. Hmpf. Unschön.). Aber es gibt tausend Situationen, die für das bisschen Stress entschädigen. Wenn die „Große“ verlangt, dass das Brüderchen auf ihrem Bauch liegt. Oder sie ihn halten möchte. Oder ihm die Kapuze runterzieht, über die Haare streichelt und ihn dann wieder anziehen möchte. Oder wenn sie freudestrahlend „Te-Te“ sagt und dabei auf ihn zeigt, sobald sie ihn entdeckt. Oder wenn sie beim Wickeln zusehen möchte, oder beim Anziehen, oder wenn sie unbedingt beim Essen neben ihm sitzen möchte. Oder ihm das Deckelchen ihres Fläschchens auf den Kopf setzen möchte, woraufhin er so breit grinst, dass sein Gesicht nur noch aus einem einzigen Lächeln besteht 😉 Hach… Ich bin überglücklich mit unseren beiden Chaoskindern.
Söhnchen schläft nun fast und meckert nur noch ganz wenig, mein Magen knurrt und Töchterchen macht seit ungefähr 2 Stunden Mittagsschlaf. Zeit, das verspätete Mittagessen zu kochen! 😉